Von "Africa" zum Rondo Veneziano

Akkordeonorchester Riedlingen musiziert in Zwiefalten

Von Kurt Zieger

Zwiefalten – „Zum 16. Mal kann die Kulturinitiative des ZfP Zwiefalten das Akkordeonorchester Riedlingen zu einem Konzert begrüßen“, stellten Ulrich Dautel und Bernd Reichelt bei ihrem Willkommen fest. An einem lauen Sommerabend konnte Cornelia Dick mit ihren beiden Orchestern unter freiem Himmel die vielfältigen Möglichkeiten modernen Akkordeonspiels darbieten.

Mit flotten Klängen stellte sich das Jugendorchester mit „Rave on folks“ vor. Nach dem kraftvollen Schlussakkord lud die „Antons Samba“ eigentlich zum Mittanzen auf der Terrasse neben der Cafeteria ein. Sechs gut geschulte Jungmusiker und ein souveräner Schlagzeuger erfreuten die vielen Gäste mit ihrer frohen Art des gemeinsamen Musizierens. Dies prägte auch „All about that bass“, bekannt nach Meghan Traynor. Gerne ließen sich die Zuhörer in den federnden Rhythmus mit einbinden. Das muntere Septett erfüllte ihrer Leiterin Cornelia Dick damit den Wunsch, dass Musiker und Publikum eine frohe Gemeinschaft bilden. Für den herzlichen Applaus gab es mit „Lets Fetz“ noch eine Zugabe.

 

In großer Besetzung entfaltete das Hauptorchester den vielfältigen Akkordeonsound. Moderator Andreas Huchler führte in die einzelnen Titel ein. Volltönend und mit einem prägnanten Schlussakkord bildete „Convertation“ von Hugo Felder den Einstieg in das umfangreiche Konzertprogramm. Typischer Trommelklang durch drei Schlagzeuger erhöhte den Reiz und die Wirkung bei „Africa“ der amerikanischen Rockband „Toto“. Melodische Sequenzen und freinsinnige solistische Beigaben wurden vom Orchester nahtlos in den Gesamtklang integriert. Bei Michael Jacksons Pop-Ballade „Heal the world“ wanderte das Thema durch weitere Register, um ebens in den orchestralen Zusammenklang eingebaut zu werden. Der „König der Löwen“ bot das typische Beispiel einer strahlenden Klangwelt, gefolgt von einem Concerto des „Rondo Veneziano“ mit sauber ausgearbeiteten Finessen.

In diesem Jahr hat das Akkordeonorchester Riedlingen am 12. Internationalen Music Festival mit 150 Orchestern aus ganz Europa in Innsbruck teilgenommen. Mit „Transsylvania“, einer Suite in vier Sätzen, werden die Zuhörer in die Heimat des Grafen Dracula entführt. Temperamentvolles Musizieren und vor allem die variable Rhythmik wurden von der Jury mit dem Prädikant „hervorragend“ bewertet. Dies war auch beim Vortrag in Zwiefalten zu spüren.

Vom „Tatort“ bis zum Kriminaltango und der Mimi ohne Krimi im Bett reichte das musikalische Krimi-Angebot, bei dem die Zuhörer ihr Wissen testen konnten. Mit „99 Luftballons“ wurde an Nena und ihre Band erinnert, aus dem Jahr 1984 statt „Summer of 69“ mit Bryan Adams, und auch „Narcotic“ der aus Sinsheim stammenden deutschen Rockband Liquido wurde mit viel Beifall bedacht.

Mit sauber aufsteigenden präzise ausgearbeiteten Passagen als Gegenpol zu melodisch warmen Klängen setze das Akkordeonorchester mit „Can you feel the love tonight“, auch aus dem „König der Löwen“, einen klangreichen Schlusspunkt.

Nach Feststellung von Ulrich Dautel passte dieses Konzert bestens zum 25-jährigen Bestehen der Kulturinitiative ZfP Zwiefalten, deren Anliegen es ist, Mitarbeiter, Patienten und Bürger Zwiefaltens „ins Haus“ zu holen.

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